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maerli

MÄRLI

MEINE ARBEIT:  Text

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PROJEKTTEAM:  Eigenarbeit

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PRAXISPARTNERIN:  Eigenes Projekt

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ERSCHEINUNGSJAHR:  2020

Schaue ich vom Rosengarten oder dem Gurten auf die wunderschöne Berner Altstadt herunter, denke ich mir immer wieder, dass die Stadt aussieht, wie ein Märliland. Als Kind liebte ich Märchen! Warum also nicht ein Märli mit meiner Lieblingsstadt verbinden?

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Entstanden ist der Text und die Vertonung im Rahmen des Projekts Bärndütsch.

D Bäre-Familie wo geit go Aareböötle

 

Es isch emau e Bärefamilie gsy: Ds Mami, der Päppu u ihres Ching. Sie hei grad unger em Bärner Münschter im Marzili ghuuset, diräkt a der schöne grüene Aare. Mängisch, we si im Summer zäme a der Aarä sy go flaniere, hei si luter gäubi u blaui Gummiböötli gseh der Fluss abe trybe. U denn het ds Bäreching immer gseit: «Ds wotti unbedingt oh mau mache!».

Eines Tages, wos dusse ugantelig warm isch gsy, isch ds Bäremami zum Ching iz Zimmer cho u het gseit: «Hüt isches so wyt, mir gö uf d Aare!». Ds Ching het synä fählige Löffle fasch nid trout! «Was? Würklech?» Nickend het d Muetter zuegschtimmt. «Iu! Aber du muesch wüsse, d Aare cha gfährlech sy. Gwüss, mir sy Bäre u chöi guet schwümme, aber trotzdäm müesse mir schourig süüferli sy!»

U de hei si ihri sibe Sache afa packe: Es Gummiboot wo drü Bäre ine passe, zwöi Rueder, ä Pumpi, ä Schwümmveschte für ds Ching, öbbis zum Habere, öbbis zum Lüdere und natürlech gueti Luune. 

Und de hei si sech oh scho ufd Socke gmacht! Vom Marzili sy si zum Bahnhof ufe tschumplet. Zur Fyr vom Tag sy si no schnäu a Kiosk e chly Bäredräck go gänggele. Wosi ändlech im Zug nach Thun sy gsässe, het der Bärevater zum Ching gseit: «Muesch de guet usem Fänschter use ginöffle. Mir fahre nämlech einisch über d Aare!» 


U de isch ds Ching öbbe e Viertuschtung lang mucksmüüsli stiu da ghocket u het us em Fänschter gschpanyflet. U plötzlech, wo si z Uttige über d Aarebrügg sy grasslet, hets ihm grad id Chnöde glöötet. «Da hets ja e schuderhaft grossi Wäue! Gö mir da würklech drüber?» Ds Mami het ds Ching aber beruhiget: «Iu, aber mir passe guet uf di uf u du hesch ja geng e Schwümmveschte anne.» 

Es isch nümm lang gange u si sy z Thun ytroffe. Die paar Hundert Meter, wosi zum Ywasserigs-Ort hei müesse loufe, si wi im Flug verby gange. U wo si sy acho, hei si schnäu gmerkt: Mir sy nid di einzige! Hüt wott Kreti u Pleti uf z Wasser. Näbscht der Bärefamilie hets no jenschti angeri Familiene gha. Chüngu-Eutere mit ihrne zwöi Goofe, e Schaar vouer Büüsi, e Himugüegeli-Grossfamilie und no viu me.

Wo ds Bäreching aber het gseh, wi d Beielifamilie ihres Gummibot ufpumpet, hets schampar läng dry gluegt. Si hei ihre Stachu gnoh, vou Hahne iz Gummiboot ine grammet, ganz tief igschnuufet - u när volle Pulle ine gfuurzet. «Oha lätz! I gloube wenn die d Luft wider us ihrem Böötli uselöh, müesse die näbe dranne äuä grad afa gööge.», hets gseit.

D Bärefamilie het aues afe parat mache. D Bäremuetter het ds Boot afe ufpumpe, der Päppu het d Rueder zämegschrubt u derwyle het ds Ching d Schwümmveschte montiert.
Nid lang ischs gange u das Böötli isch ufpumpet gsy. Si hei sech parat gmacht, aui loose Sache i ihre Aare-Sack ine gfurget u ds Böötli zum Wasser treit. 

«Gang du aus erschts ine!», het der Päppu zum Ching gseit. Es het Alouf gnoh, u zägg, isches vou Garacho iz Boot ine gumpet. Leider hets aber aues Angere grad usem Boot use gschpickt. «Ups!» «Stäcketööri! Du bisch e Rüedu!», het d Muetter gfutteret. U da si beider Paddu u der Sack o scho d Aare abe trybe. Wine kläpfte Aff het ds Ching dene Sache nachegluegt. «I wüuse go reiche.», het d Muetter gseit. «Aber tyfig!», het der Vater gheepet. «Iu!», u de het si o scho e Chöpfler gmacht. 


Nach e chly touche isch es nid lang gange, da het si d Sache ume zäme gha. Si isch a Land gschwadderet, use gschtorchlet u dür ds Gebüsch wieder d Aare ufe glüffe. 
«Nüt für Unguet, aber das Mau geisch normau is Boot ine!», het si gchüüchet. «Iz due doch nid so pugglig! Es het doch nur der Plousch gha.», het der Päppu sis Ching verteidigt. «Gschääch nüt Bösers.» het d Muetter gmeint. «Entschuudigung!.», hets ds Ching gseit u isch das Mau ganz süüferli iz Boot ine gschtyge. 
D Eutere sy nache cho u de hei si ändlech chönne loslege. 

Si sy id Mitti vom Fluss gruederet u de het ihres Abentür agfange. Si hei e chly gchoslet, hie u da wieder e chly Honig ine byge u ab u zue am ne Brüggepfyler müesse uswiche. Um si ume sy luuter Summervögu ume gfyslet, u si hei sech au zäme d Ränze vou glachet.

U we d Bärefamilie derwyle nid i Himu ufe gumpet isch, de trybe di drü Plöischler immer no a der schöne grüene Aare na.

 

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